Die Altstädter Kirche

Die Altstädter Kirche sieht von außen der Hugenottenkirche und der Neustädter Kirche recht ähnlich. Alle diese drei Erlanger Kirchen stammen schließlich aus der gleichen Zeit, aber die Kirche am Martin-Luther-Platz hat eine besondere Vorgeschichte.
Im 13. Jahrhundert entstand hier die Marienkirche, die aber schließlich im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Die Nachfolgekirche, der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht, fiel dem Erlanger Stadtbrand von 1706 zum Opfer. Darauf wurde unter dem Markgrafen Christian Ernst der Bau einer neuen, größeren Dreifaltigkeitskirche begonnen, die unter seinem Sohn Georg Wilhelm im Jahre 1721 vollendet wurde.Dies ist die Kirche, die heute noch in der Altstadt steht. Die einzigen Reste aus der mittelalterlichen Marienkirche sind fünf Holzfiguren (ca. 1500), die sich links vom Altar befinden.
Die Kirche wurde im Markgrafenstil gebaut. Die Wände sind schlicht und ohne Schmuck, nur am Altar und an der Orgel kommen Goldverzierungen vor. Der Altar und die Kanzel bilden eine optische Einheit, den sogenannten Kanzelaltar, wie er in lutherischen Kirchen häufig vorkommt.
Außen an der Kirchenfassade fallen zwei Figuren links und rechts vom Kirchturm auf. Anstatt von Heiligen, wie man vielleicht erwarten könnte, stehen die damaligen Markgrafen und Erbauer der Kirche oben am Turm: Links Christian Ernst mit den längeren Haaren, und rechts sein Sohn Georg Wilhelm.
Die Kirche ist mit ihrem hohem Fassadenturm und ihrer achteckigen Welschen Haube ein wichtiger Teil der Erlanger Stadtsilhouette geworden.
In der Kirche werden regelmäßig Gottesdienste gefeiert sowie Konzerte gegeben, wie z.B. die Neujahrskonzerte und die Erlanger Bachtage.
Die Kirche ist tagsüber Besuchern geöffnet.