Die Schauburg

 Das Gebäude Friedrichstraße 1/ Kammererstraße wurde 1709 vom Maurermeister Piere Françoise Navelot als Wohn- und Geschäftshaus im Stil eines barocken Hugenottenhauses erbaut.

1774 kam es in den Besitz von Valentin Kammerer. In dieser Zeit diente es als Werkstatt von Buchbindern, Buchdruckern, Knopfmachern und  Bibliothekaren. Ab 1917 nutzte der CVJM (Christlicher Verein junger Männer) das Gebäude.

1935/36 wurde es vom Erlanger und Münchner Kinobetreiber Michael Kuchenreuther (1897 – 1975) zum größten Erlanger Kino mit 520 Plätzen umgebaut. Da er 1938 aus der Reichsfilmkammer ausgeschlossen wurde, leitete seine erste Frau Thea das Kino.

Gegen Ende des zweiten Weltkrieges, im April 1945, erlitt die Schauburg starke Schäden und wurde nach dem Wiederaufbau von der amerikanischen Militärregierung beschlagnahmt. Nach einer dadurch erzwungenen Pause wurde der Kinobetrieb erst 1948 unter einem Pächter wieder aufgenommen.

1949 bekamen die Kuchenreuthers (Michael und seine zweite Frau Ingeborg) ihre Lizenz wieder und  behielten die Schauburg neben den inzwischen übernommenen Erlanger Traditionskinos Lamm- und Glocken-Lichtspiele bis zur Einstellung ihres Erlanger Kinobetriebs 1992. Die Ufa-Theater AG Düsseldorf übernahm die Schauburg, bis sie am 1. April 1998 nach 60 erfolgreichen Jahren wegen der Konkurrenz des CineStars für immer als Kino schloss.

Heute beherbergt sie unter anderem das „Caffé Schauburg“ und das Einrichtungshaus „Dörfler“.